Ein weiteres Praktikum geht zu Ende und unser wunderbarer Praktikant Jannes möchte sich nicht ohne Worte von euch verabschieden. Deshalb hat er einen letzten Brief geschrieben, um seine Gefühle und Gedanken mit euch zu teilen:
Liebe Alle,
ich sage tschüss! Und das geht nicht ohne die ewige Geschichte der gemischten Gefühle! Jetzt gerade ist es einfach nur traurig, dass ich diese Station in meinem Leben nun schon wieder verlasse. Ich denke es ist ganz selbstverständlich, dass man in solch einem Augenblick nochmal die letzten Tage, Wochen und Monate Revue passieren lässt. Und dann mischt sich auch schon wieder Freude in die Traurigkeit.
(M)ein neues Verständnis von Arbeit
Dieses Praktikum war für mich ein Novum. Neu war das Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde, sobald ich im ersten Meeting saß. Und mein großer Gestaltungsspielraum, die Möglichkeit des Erhaltens und Äußerns von offener, konstruktiver Kritik, sowie die variablen Arbeitszeiten. Vor allem aber auch die Sinnhaftigkeit dessen, was ich hier machen durfte, die ich seit dem ersten Tag verspürte. Erneuert - oder vielmehr revolutioniert! - hat sich darüber hinaus insbesondere eines: mein Verständnis von Arbeit.
Für mich war das hier eine AG im herkömmlichen Sinne: eine Arbeits gemeinschaft. Erst wenn man richtig einbezogen wird und von sich selbst aus Verantwortung übernimmt, folgt eine Identifizierung mit dem, was man gerade macht.
Und ja, es hört sich etwas übertrieben an, aber diese AG hier ist wirklich so eine Art zweites Zuhause geworden. Denn was unterscheidet ein schönes Zuhause von einem Ort, den man häufig und gerne besucht, der dir Geborgenheit und Sicherheit gibt, der dich prägt?
Auch wenn ich jetzt schon wieder gehen muss (meine Bachelorarbeit wartet!), wird dieser Ort, diese Zeit, ein Teil meines Lebens bleiben. Es ist doch schön, wenn man sich auch woanders zuhause fühlt als in seinen eigenen vier Wänden. Ich hoffe, dass diese Orte bleiben und mehr werden.
Danke für alles!
Danke für alles, was ich lernen und mitnehmen durfte. Danke für die neuen Freundinnen und Freunde, die ich gewinnen konnte. Danke für die Anregungen, das Querdenken und die neuen Visionen, die Teil meiner eigenen Visionen geworden sind. Innerhalb dieses Praktikums habe ich nicht nur gelernt über Arbeitsprozesse und derlei zu reflektieren.
Ich habe angefangen, über mein Leben als solches zu reflektieren. Wir sollten uns nicht auf die Suche nach der Rolle begeben, die die richtige für uns ist. Wir sollten vielmehr die Rollen schaffen, in denen wir am meisten wir sein können. Ich will doch keine vorgegebene Rolle mehr oder weniger gut ausfüllen, ich möchte eine Rolle sein.
Ich denke, es ist kein Zufall, dass ich während meines Praktikums bei Mein Grundeinkommen zu solchen Reflexionen gekommen bin. Ich durfte mich einfach von so vielen tollen Geschichten unserer Gewinner*innen, die mich täglich bei meiner Arbeit begleitet und berührt haben, inspirieren lassen.
Mein wirkliches Fazit dieses Praktikums: Grundeinkommen macht uns mehr zu dem, was wir sind!
Euer Jannes