Wie feiert man den Moment, wenn der Zähler unserer Crowdhörnchen von 99.999 auf 100.000 springt? Am besten, indem man diese 100.000 Menschen feiert, oder? Also stehen heute unsere Unterstützer*innen im Mittelpunkt: Was treibt sie an? Wie leben sie? Was sind ihre Grundeinkommens-Träume? Vier ganz persönliche Porträts.
“Ich glaube an die Wandlungskraft der Gesellschaft”
Stella aus Weimar
Seit 2017 lebe ich in meinem 30 Jahre alten Auto und genieße es, überall und frei sein zu können. Wenn mein Auto irgendwann einfach stehen bleibt, werde ich wohl dort sesshaft, wo ich gerade bin.
In der DDR wollte ich gern Architektur studieren, war aber politisch auffällig. Letztendlich wurde ich Theaterregisseurin und bin nach der Wende in den Westen gegangen. Rückblickend war der Osten immer politisch, im Westen ging es um Unterhaltung. Ich suchte etwas interessanteres. Heute bin ich Veränderungscoach.
Vielen Menschen macht Veränderung Angst, weil es bedeutet, dass sie sich hinterfragen müssen. Ich bin ein 68er Kind, ein Hippie, ich bin recht veränderungskompatibel. Ich glaube an die Wandlungskraft der Gesellschaft durch das Grundeinkommen. Deshalb bin ich Crowdhörnchen. Zuerst sollten wir Arbeit und Einkommen entkoppeln, denn es zählt nicht der Effekt unserer Leistung, sondern wir verkaufen Lebenszeit.
Der Fall der Mauer war für mich und viele andere Menschen ein starker Einschnitt: Ich war da, aber mein Land plötzlich nicht mehr. Vieles ist nicht aufgearbeitet worden. Die Menschen im Osten verdienen immer noch weniger als im Westen. Ohne Geld platzen Träume.
Ich merke, dass man die Menschen bei uns in Weimar begeistern muss, damit sie sich öffnen und das Thema Grundeinkommen überhaupt wahrnehmen. Die junge Generation ist mein großer Hoffnungsträger. Die werden das Ruder rumreißen!
“So ein Gewinnspiel ist eine geile Sache”
Efe aus Frankfurt am Main
Mit 18 habe ich meinen ersten Plattenvertrag unterschrieben, das hat mich mehr oder weniger von der Schule geschmissen. Ich denke, ich bin das Paradebeispiel von Herz über Kopf: Ich bin kompromisslos einfach meinen Weg gegangen, wo andere schlapp gemacht haben.
Hätte ich in meinem Leben ein Grundeinkommen gehabt, wäre mir sicherlich einiges an Leid und Streit erspart geblieben. Aber ich wäre trotzdem genau hier, wo ich jetzt bin, weil ich bedingungslos meinem Herzen gefolgt bin. Würde ich jetzt Grundeinkommen gewinnen, würde ich das Geld natürlich dankend annehmen. Ich würde damit keine Weltreise machen, sondern es für die Monate bunkern, in denen mal kein Geld reinkommt.
Mittlerweile bin ich nicht mehr nur noch Künstler, sondern arbeite auch als Produzent und Sound Engineer und betreibe mein eigenes Hip Hop-Label. Ich bin jetzt 23 Jahre im Game und habe viele kommen und gehen sehen in diesem Business.
Ich bin ein Spieler. Damit meine ich nicht, dass ich spielsüchtig bin oder so, aber ich mag Spiele. Und so ein Gewinnspiel, wo einfach jeder mitmachen darf und nicht mal einen Einsatz bringen muss, ist eine geile Sache. Ich hatte von euch in einem Meeting gehört, drei Minuten später war ich Crowdhörnchen.
Ich würde mich krass freuen, wenn einer meiner Homies auf einen Tipp von mir gewinnt, deshalb schicke ich auch vor jeder Verlosung eine WhatsApp an meine Leute raus. Seit ich dabei bin, habe ich jede Verlosung live gesehen.
“Die Ausbeutung der Menschen durch schlecht bezahlte Arbeit eindämmen”
Luna aus Wien
Ich bin eine von denen, die für die Umwelt aufgehört hat, in den Urlaub zu fliegen. Am liebsten würde ich auch alle anderen davon überzeugen. Ich reise mit Bus und Bahn, die längste Strecke war bisher von Wien nach Amsterdam, 16 Stunden.
Um den Planeten zu retten reicht es nicht, ein Grundeinkommen einzuführen. Es muss sich auch grundlegend etwas an der Wirtschaft und am Konsumverhalten ändern. Das Grundeinkommen könnte diese Veränderung aber beschleunigen, indem es beispielsweise die Ausbeutung der Menschen durch schlecht bezahlte Arbeit eindämmt.
Zufällig bin ich vor einiger Zeit ins Marketing gerutscht. Ich war zehn Jahre Kindergärtnerin und brauchte eine Pause, um meine Energien wieder aufzuladen. Jetzt helfe ich Buchautor*innen dabei, bekannter zu werden. Ich arbeite bewusst weniger, damit ich Zeit für meine Projekte habe. Unter anderem betreibe ich eine Website zur Leseförderung.
Ich bin stolz darauf, Crowdhörnchen zu sein. Ich feiere jeden Rekord mit. Über das Buch habe ich mich gefreut, als hätte ich selbst daran mitgearbeitet. Ich fühle mich, als wäre ich ein richtiger Teil des Projekts, auch wenn ich mich genau genommen gar nicht aktiv engagiere, sondern “nur” spende. Das überrascht mich immer wieder.
“Ein Motor, der Ideen und Erfindungen generiert”
Silvio aus Bad Langensalza
Ich bin gelernter Triebwerk-Mechaniker. Als ich gehört habe, dass Lufthansa und Rolls-Royce hier bei uns ein Werk aufmachen wollen, habe ich mich gleich initiativ beworben. Zwei Jahre hat es gedauert, bis sie sich zurückgemeldet haben. Jetzt arbeite ich seit dreizehn Jahren hier.
Ich warte Triebwerke des A380, A340 und A320. Die komplette Wartung eines Triebwerks dauert um die 100 Tage, Ziel sind 60. Ich habe mich mal gefragt, wie es wohl ist, in Westdeutschland zu arbeiten, ob es wirklich so anders ist. Aber ich bin glücklich hier, habe meinen Job, meine Familie und mein Haus und will hier gar nicht weg.
Dass ich ein Grundeinkommen gewinne, erwarte ich nicht. Finanzielles Glück hatte ich in meinem Leben bisher nie, ich habe mir alles selbst erarbeitet. Ich bin seit drei Wochen Crowdhörnchen und habe die ein oder andere Diskussion auf Arbeit ausgelöst. Ich glaube, wenn jede*r ein Grundeinkommen hätte, dann würde ein Motor in Gang kommen, der Ideen und Erfindungen generiert.
Sicherlich gäbe es Menschen, die es ausnutzen, die gibt es ja jetzt auch schon. Aber das Gehirn hört doch nicht auf zu arbeiten. Die Menschen hätten Zeit, über ihre Bestimmung auf der Welt nachzudenken. Ich zumindest weiß nicht, ob ich meine schon gefunden habe.
Mit einem Grundeinkommen würde ich mir vielleicht den Traum vom Pilotenschein erfüllen. Ein Sportflugzeug würde ich gern fliegen. Außerdem würde ich auf unserem Dach ein Bienenvolk ansiedeln. Mich fasziniert diese Form von selbstorganisierter Gemeinschaft, die die Bienen leben.
Noch mehr inspirierende Geschichten unserer Crowdhörnchen kannst du hier nachlesen.
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