#SocialDistancing ist in der Coronakrise der Ausdruck der Stunde. Dabei brauchen wir gerade jetzt Solidarität und soziales Miteinander – auch wenn wir physisch auf Abstand gehen müssen. Gar nicht so einfach. Diese acht Tipps machen uns das Leben im Ausnahmezustand ein bisschen leichter.
1. Mach eine virtuelle Kaffeepause
Für viele Menschen wurde der geregelte Arbeitsalltag auf den Kopf gestellt: Plötzlich ist Homeoffice. Eigentlich ein großes Privileg, das Menschen im Gesundheitswesen, Lebensmitteleinzelhandel und vielen anderen Branchen nicht haben.
Aber auf eine Herausforderung, die zu Hause auf mich gewartet hat, war ich nicht vorbereitet: Kurz quatschen, zusammen lachen, das motivierende “in die Tasten hauen” vom Nachbartisch – all das fehlt hier. Darum gibt es bei uns nun einen freiwilligen Zusatztermin: die virtuelle Kaffeepause.
Wir treffen uns zu einem Videotelefonat und unterhalten uns ein bisschen – über alles außer Arbeit. So bleiben wir weiterhin auch zwischenmenschlich verbunden und bekommen ein Gefühl dafür, wie die Stimmung im Team eigentlich gerade ist.
Liebgewonnene Routinen funktionieren eben auch in abgewandelter Form, versprochen!
2. Hab ein offenes Ohr für andere
Nicht alle finden es zuhause gemütlich. Vielleicht kennst du auch Menschen, die alleine in der Isolation sind oder durch psychische Erkrankungen die Situation als besonders belastend erleben.
Melde dich regelmäßig bei ihnen, auch wenn du sie gerade nicht treffen kannst – und vor allem: Höre ihnen zu! Ängste und Sorgen zu teilen, aber auch gemeinsam zu lachen tut gut gegen Einsamkeit.
Es ist oft leichter, Unterstützung anzubieten als danach zu fragen. Lasst uns meinetwegen Klopapier hamstern, aber im Gegenzug verschwenderisch mit freundlichen Worten und einem offenen Ohr sein!
Gute Nachbarschaft wird in der Coronakrise wieder groß geschrieben. Biete deinen Nachbarn, die zur Risikogruppe gehören, Unterstützung beim Einkauf an oder geh mal mit ihrem Hund raus.
Wichtig ist, sich auf einen Nachbar-Haushalt zu konzentrieren und den nötigen Abstand zu wahren. Dafür kannst du kontinuierlich am Ball bleiben. Vielleicht merkst du ja sogar, dass ihr euch auch über die Einkaufsliste hinaus kennenlernen wollt, wenn die Coronakrise vorüber ist!
Wenn du selbst Nachbarschaftshilfe brauchst, trau dich, mit einem Aushang darum zu bitten.
Zu unserer Nachbarschaft gehören auch die Menschen, die auf der Straße leben. Sie sind gerade besonders stark vom Kontaktverbot betroffen. Kleingeld- und Lebensmittelspenden fallen in diesen Tagen weg und viele Tafeln haben geschlossen. Das betrifft auch Menschen mit Dach über dem Kopf, aber geringem Einkommen.
Ein unbürokratischer und anonymer Weg zu helfen, sind Gabenzäune. Verpackehaltbare Lebensmittel, verschlossene Hygieneprodukte oder Kleidung wasserdicht in einer Tüte und schreib drauf, was drin ist. Dann hängst du deine Spende einfach an einen Gabenzaun in deiner Nähe. Fertig!
Viele kleine Unternehmen, Geschäfte und Restaurants haben sich in der Krise Alternativangebote ausgedacht. Oft kann man jetzt Essen zur kontaktlosen Abholung oder per Lieferservice bestellen. Oder andere Produkte online bekommen, die normalerweise vor Ort gekauft werden.
Wer auch sonst in der Mittagspause essen geht oder Stammkund*in im Laden um die Ecke ist und es sich gerade erlauben kann: Lasst uns ab und zu Essen bestellen oder Gutscheine für später kaufen, damit unsere Lieblingsrestaurants und -geschäfte auch nach der Krise noch da sein werden.
Im Internet gibt es viele Seiten, die die verschiedenen Online-Angebote bündeln. Such am besten einfach mal für deine Stadt oder deinen Ort.
6. Lies digitale Gute-Nacht-Geschichten vor
Viele Eltern, besonders die Alleinerziehenden, haben im Moment eine zusätzliche Herausforderung: Die Kinder sind zuhause und sollen von den Eltern auch noch "nebenbei" unterrichtet werden. Wenn du ein bisschen Zeit und Energie übrig hast, verabrede dich zum Gute-Nacht-Geschichte vorlesen.
Das geht auch digital und hilft dir, mit Nichten, Neffen, Enkel- oder Patenkindern in Kontakt zu bleiben. Den Erziehenden schenkst du so gleichzeitig ein paar Minuten zum Durchatmen. Sicher funktioniert das nicht für alle Kinder – aber einen Versuch ist es wert!
7. Rauf aufs Sofa, rein ins Theater
Die Kunst- und Kulturszene lebt normalerweise von gefüllten Sälen. Die sind jetzt aber alle geschlossen, dicht gedrängte Menschenmengen – nicht erlaubt. Kreativität gibt’s in der Szene allerdings genug: Da wird die Küche zur Disco und das Theater kommt ins Wohnzimmer.
Wenn wir alle diese Tipps befolgen, starren wir den ganzen Tag auf Bildschirme. Das wirkt sich zumindest auf mein Gemüt negativ aus. Darum: Abschalten nicht vergessen und bildschirmfreie Zeit einplanen. Malen, handwerken und lesen füllen deine Zeit mindestens genauso gut – aber ganz ohne Bildschirm.