Achtung, diese Geschichte von unserem jüngsten Gewinner Noé Julien kann zu Tränen rühren. Wir wünschen ihm und seiner Familie ein schönes erstes Lebensjahr mit Grundeinkommen (dies ist der Link zum Profil seiner Mutter Valerie). Das ist doch mal ein schöner Start ins Leben. Ihr habt es möglich gemacht! Hier lest ihr seine Geschichte:
Liebe Menschen, die an das Grundeinkommen glauben und dafür arbeiten, ich habe gewonnen! Damit ihr wisst, wer ich bin, erzähle ich euch unsere Geschichte.
Meine Mama war ein Jahr in Mali, das liegt in Westafrika. Sie wollte dort arbeiten, das hat sie auch getan, aber vor allem hat sie ein anderes Leben gesucht. Freier und glücklicher. Das hat sie auch wirklich gefunden, so anders, dass sie zuerst gar nicht mehr zurück wollte. Sie hat nämlich dort meinen Papa kennen gelernt. Die beiden waren schwer verliebt, so dass sie sich sicher waren, für immer zusammen bleiben zu wollen. Sie waren so glücklich, dass ich mich entschieden habe mich dazuzugesellen und mit den beiden eine Familie zu gründen. Das war eine Überraschung für die beiden und ziemlich aufregend und wurde immer aufregender!
Meine Mama hat dann sehr schwanger in Deutschland ihr Studium weiter gemacht und gleichzeitig versucht meinen Papa zu uns zu holen. Das war schwierig und hat seeehr viel Geld gekostet und sie konnte schwanger ja auch nicht nebenbei arbeiten, was sie sonst immer gemacht hat, um ihr Studium zu finanzieren. Zum Glück hat sich die Botschaft beeilt und mein Papa kam rechtzeitig vor der Geburt, sonst hätten wir zwei das ganz alleine machen müssen. Und meine Mama hätte ihr Studium auch nicht geschafft und wir wären alle sehr traurig gewesen. Mein Papa ist toll, er hat alles aufgeben, sein ganzes Leben, seinen Job, seine Familie und seine Freunde, um zu uns zu kommen und damit Mama ihr Studium fertig machen kann. Als mein Papa am Flughafen ankam, war ich so glücklich, dass ich gleich aus dem Bauch wollte, um ihn zu sehen. Das war nicht so schlau, wir haben alle drei zusammen die ersten Tage im Krankenhaus verbracht.
Ich hab mich dann angestrengt und doch noch ein bisschen gewartet, bis ich raus kam, aber Mama durfte sich nicht mehr viel bewegen. Das war nicht so leicht, mein Papa hat sich um sie gekümmert, aber er war ja noch nie in Europa und wusste überhaupt nicht, wie das Leben hier funktioniert. Trotzdem hat sie weiter gearbeitet in der Universität! Sie hat gesagt, sie kann den Abschluss nicht später machen, dann würden wir kein Geld bekommen und ohne Geld haben wir nichts zu essen. Und Papa durfte ja nicht gleich arbeiten. Bei meiner Geburt musste meine Mama operiert werden, deshalb lagen wir wieder eine Weile im Krankenhaus und haben alle drei zusammen im Krankenhaus Mamas Abschlussprüfung vorbereitet. Aber als wir aus dem Krankenhaus kamen, war unser Konto leer. Blitzeblank! Ui, hat meine Mama da geweint! Meine Großeltern haben uns zum Glück nochmal Geld geliehen.
Mama und Papa waren zwar so glücklich, weil ich da war und ich war so glücklich, bei ihnen zu sein. Aber trotzdem war Mama oft sehr traurig, weil alles viel zu anstrengend für sie war und sie sehr viele Sorgen hatte. Und Papa war traurig, weil er nichts machen konnte, um Geld zu verdienen und Mama zu helfen. Und diese ganze Bürokratie, das hat beide überfordert. Ich war aber ganz lieb, sodass die Abschlussprüfung geklappt hat und wir ein bisschen entspannter waren.
Irgendwann nachts hatte meine Mama mich dann bei mein-grundeinkommen.de angemeldet und sogar gebetet, dass uns jemand diese Chance gibt und wir ein Jahr Zeit haben, um als Familie auf die Füße zu kommen.
Die beiden haben mir gesagt, dass sie riesige Glückspilze sind, weil sie mich haben und ich die zwei zusammen gebracht habe. Und ich bin auch ein riesiger Glückspilz, ich hab nämlich jetzt das Geld gewonnen, das wir brauchen, sodass meine Eltern keine Angst haben müssen, ob wir genug zu Essen haben und wie wir unsere Miete bezahlen. Und sogar meine malische Familie freut sich drüber, die kann jetzt auch mehr Essen, weil ich ihnen jeden Monat etwas schicke!
Jetzt erholen wir uns erstmal. Mein Papa lernt deutsch in einer Schule, um danach zu arbeiten. Und meine Mama hat auch Zeit sich Arbeit zu suchen, bei der sie trotzdem Zeit für mich hat und die sie gerne macht, weil sie sinnvoll ist. Wir sind sehr, sehr glücklich.
Ich lebe in einer tollen Welt, mit ganz vielen tollen Menschen, die genug Vertrauen in alle anderen Menschen haben und ihnen Gutes tun wollen. Wir haben eure Hilfe wirklich gebraucht und werden dieses Vertrauen nicht enttäuschen und mit eurer Hilfe wieder ganz viele gute Dinge tun.
Genau so habe ich mir die Welt vorgestellt, in die ich da hineingeboren worden bin. Voller Vertrauen und Liebe. Ich wusste doch, von Anfang an, dass alles gut geht. Danke! Danke! Danke!
Euer Noé Julien