Tilman, der seit März das 33. Grundeinkommen bezieht, hat sich bei uns mit einem Text gemeldet, um allen Spender*innen zu danken und über seine bisherigen Erfahrungen zu berichten. Er schreibt:
Von dem Konzept Bedingungsloses Grundeinkommen hatte ich schon gehört, lange bevor ich auf Mein Grundeinkommen gestoßen war. Es gab viele Stimmen, die die gesellschaftlichen Vorzüge eines solchen Systems aufzählten. Vor allem aber rechneten sie vor, dass es sich nicht nur um eine schöne Utopie handelte, sondern realistischerweise auch umsetzbar wäre. Damals wunderte ich mich, dass die Idee nicht mehr Aufmerksamkeit bekam. Umso freudiger war ich natürlich, als ich von den Bemühungen von Mein BGE erfuhr – die Anmeldung folgte prompt. Eigentlich vor allem, um über den Fortschritt des Grundeinkommens auf dem Laufenden zu bleiben.
Und dann hatte ich plötzlich gewonnen!
Ich kann zwar nicht genau erklären, wie man ein Bedingungsloses Grundeinkommen politisch etablieren könnte. Dafür kann ich aber nun persönlich berichten, was sich für mich seit März 2016 geändert hat. Ich habe das große Glück, bereits in dem Berufsfeld zu arbeiten, das mir liegt und mit dem ich voll und ganz glücklich bin. Daher stand für mich auch nach dem Gewinn eines BGE nie zur Debatte, mein Volontariat zu beenden. Meine (kreative) Arbeit, so stellte ich fest, wurde besser. Die finanzielle Sicherheit im Hinterkopf ermunterte mich offensichtlich zu mutigeren Herangehensweisen, ich probierte öfter und mit mehr Motivation neue Dinge aus.
Ich denke, so würde es den meisten Menschen gehen, wenn sie plötzlich um ihre finanzielle Grundsicherung wüssten! Letztendlich würden mehr Menschen das tun, was ihnen gut tut. Das wären sicherlich zeitweise auch einfach Pausen, die sie aber mit neuer Energie zurück an die Arbeit gehen lassen würden. Und Menschen, die tun, was sie lieben, arbeiten besser und tun so am Ende für alle etwas Gutes.