Die vom 19. bis 25. September stattfindende 9. internationale Woche des Grundeinkommens trägt den Titel „Grundeinkommen – uns und unserer Umwelt zuliebe“ (#basicincomeweek9). Doch was hat Grundeinkommen eigentlich mit Umwelt zu tun?
Die international diskutierte Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens hat nicht nur eine universal soziale Bedeutung, sondern auch eine umweltpolitische Dimension. Die Initiator\*innen gehen davon aus, dass Grundeinkommen zu verantwortungsvollem Konsumverhalten und Lebensweisen befähigen kann. Das deckt sich auch mit unseren Erfahrungen. Das am zweithäufigsten formulierte Vorhaben auf unserer Webseite lautet: “Mit einem Grundeinkommen würde ich mehr Bio- und Regionalprodukte kaufen”. Darüber hinaus glauben wir, dass finanziell abgesicherte Menschen eher die Möglichkeit haben, ökonomischem Druck zu widerstehen und „Nein“ zu einer Beteiligung an umweltzerstörendem Wirtschaften zu sagen.
Initiator*innen und Geschichte
Die Woche des Grundeinkommens wurde im deutschsprachigen Raum ins Leben gerufen und ist eine selbst-organisierte partizipative Themenwoche. Jede Person oder Gruppe kann sich mit eigenen Veranstaltung, Inhalten und Aktionen an ihr beteiligen. Neben dem Basic Income Earth Network (BIEN) waren auch viele lokale Grundeinkommensinitiativen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz Mitinitiator*innen der ersten internationalen Woche des Grundeinkommens im Jahre 2008.
BIEN selbst ist ein internationales Netzwerk, das als Schnittstelle und Diskussionsraum zwischen Individuen und Gruppen fungiert, die Interesse am Grundeinkommen haben. Auch unsere Kollegin Amira war Anfang Juli dabei, als der 16. BIEN-Kongress unter dem Titel “Social and Ecological Transformation and the Basic Income” im südkoreanischen Seoul tagte.
Die Woche des Grundeinkommens hat im Jahr 2014 mit der Gründung von Unconditional Basic Income Europe (UBIE), das 170 Grundeinkommensaktivist*innen aus 25 europäischen Ländern verbindet, international noch weitere Aufmerksamkeit bekommen.
Aktionen in vielen Ländern
Mittlerweile beteiligen sich viele Länder an der Basic Income Week; unter anderem gibt es Veranstaltungen in Irland, den Niederlanden, Österreich, Neuseeland, den U.S.A. und etwa Dänemark, wo im Laufe dieser 9. internationalen Woche des Grundeinkommens, die erste Nordic Conference on Basic Income Pilots vom 22.-23. September stattfindet. Pünktlich zum Start der Woche wird heute sogar zum ersten Mal überhaupt im holländischen Parlament über das Grundeinkommen debattiert.
Auch in verschiedenen deutschen Städten gibt es vom 19. bis 25. September Veranstaltungen: Das Gesellschafts-Spiel lädt zu gemeinsamen Spiele-Abenden in Oldenburg ein, in Bonn kann gleich ein ganzes Wochenprogramm der Bonner Initiative Grundeinkommen wahrgenommen werden, die Grüne Jugend plant verschiedene Aktionen zum Grundeinkommen und die Landesarbeitsgemeinschaft Grundeinkommen der Linken in Baden-Württemberg tagt in Ulm. Außerdem gründet sich am 25.09. mit dem Bündnis Grundeinkommen die erste Ein-Themen-Partei zum Grundeinkommen.
Auch Mein Grundeinkommen beteiligt sich an der 9. internationalen Woche des Grundeinkommens. Dazu planen wir zum Abschluss der Woche ein Event in einem Berliner Park, bei dem die Menschen mit uns über Grundeinkommen sprechen und wir gemeinsam kreativ werden können. Am Ende soll darüber sogar ein Video entstehen. Den genauen Ort und Termin geben wir Mitte der Woche über unsere Social Media-Kanäle bekannt. Kommt vorbei. Wir freuen uns, mit euch zusammen ein Zeichen zu setzen!
Happy Basic Income Week!