Gewinnerin Madeleine bekommt seit Juni diesen Jahres Grundeinkommen. Als Absolventin eines Masters in Medienwissenschaften hat sie sich mehr von ihrem Beruf versprochen. Mit der neuen Sicherheit im Rücken hat sie ihrem Leben sogleich eine Kehrtwende verpasst:
Ich bin erst vor kurzem auf die Idee des Grundeinkommens aufmerksam geworden. Was ich an der öffentlichen Diskussion besonders faszinierend fand, war die Bandbreite der Befürworter – sowohl konservative Wirtschaftler als auch liberale Politiker erkannten die Vorteile und das Potenzial des BGE. Bei Online-Recherchen stieß ich auf den Verein „Mein Grundeinkommen“, habe gespendet und mich angemeldet.
Als ich dann bei der nächsten Verlosung als eine der Gewinner*innen benachrichtigt wurde, war ich wirklich wie vom Donner gerührt. Die Mail hielt ich zunächst für Spam. Erst als ich mir den Live-Stream auf der Website noch einmal angeschaut habe, begriff ich langsam, was da passiert war. Mein Freund und meine Familie waren alle sprachlos. Das Geld kam wie gerufen. Alle wussten, dass ich schon länger mit meinem Studium gehadert habe und mir für meine Zukunft etwas ganz anderes wünschte.
Ich hatte gerade mein Masterstudium in Medien- und Kommunikationswissenschaften abgeschlossen und (nicht zuletzt durch die Geburt meines jetzt zweijährigen Sohnes) festgestellt, wie unflexibel und künstlich die Medienbranche ist und wie schlecht meine Berufschancen in Halle und Umgebung nach meinem doch sehr theorielastigen Studium aussahen. Ich bin eben nicht flexibel, kann nicht abends und an den Wochenenden arbeiten und bin damit automatisch bei vielen Unternehmen raus. Dazu kam, dass mir die Sinnhaftigkeit in der Branche fehlte – wozu das alles? Auf was für eine Arbeit möchte ich später mal zurückblicken? Worauf kann ich mal stolz sein? Das hat mir schlaflose Nächte bereitet. Ganz tief in meinem Herzen wusste ich, dass ich etwas mit Kindern machen wollte. Es ist eine Arbeit, die einem so viel zurückgibt.
Um diesen Weg zu verfolgen, mache ich derzeit Bundesfreiwilligendienst an einer integrativen Gesamtschule in unserer Stadt. Die Arbeit macht mir unglaublich viel Spaß, ich habe einen kurzen Weg dorthin und dank 30 Stunden-Vertrag noch genügend Freizeit für unseren Sohn. Ohne das BGE hätte ich das nie machen können, denn man bekommt als Bufdi nur ein geringes Taschengeld. Nach diesem Jahr möchte ich gern noch die Erzieher*innenausbildung machen. Ich weiß, dass das noch ein unglaublich weiter Weg ist, aber ich bin optimistisch und freue mich auf die Herausforderung.
Ich kann dem Team von „Mein Grundeinkommen“ und den lieben Spender*innen da draußen nur von ganzem Herzen für diese Chance danken!
Liebe Grüße
Madeleine