Der Klimawandel erzeugt Armut. Nicht nur in fernen Ländern, sondern auch hier bei uns. Daran konnte auch die 27. Klimakonferenz nicht viel ändern, die letzte Woche in Ägypten zu Ende ging. Höchste Zeit, mal ein paar "Steile Thesen" zu Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit kritisch zu hinterfragen.
In unserem Video-Podcast fragen sich die Verhaltensforscherin Prof. Dr. Susann Fiedler und die Komikerin Helene Bockhorst diesmal, welchen Einfluss der Klimawandel auf unseren Geldbeutel hat – und umgekehrt.
Du kannst "Steile Thesen" anschauen oder auch einfach anhören. Alle Folgen der ersten Staffel findest du in der Podcast-App deiner Wahl – und immer auch direkt hier im Mein Grundeinkommen-Magazin:
Die erste steile These auf dem Kartenstapel zwischen Helene und Susann wird immer noch viel zu wenig diskutiert – dabei ist sie der Schlüssel für wirksamen Klimaschutz, an dem sich alle Menschen beteiligen können: 'Nachhaltiger Lebensstil und Klimaschutz – nur was für Menschen mit Geld?'
Helene Bockhorst bringt das Dilemma auf den Punkt, das in dieser These steckt: "Manche Leute können es sich nicht leisten, etwas fürs Klima zu machen – andere Leute könnten es sich leisten und machen es nicht." Die Schuld dafür, dass wir in unserem Alltag nach wie vor viel zu wenig gegen den Klimawandel tun, werde aber vor allem bei ärmeren Menschen abgeladen, findet Helene.
Klimafreundlich einkaufen – aber von welchem Geld?
Sie erzählt die Geschichte eines Lehrers, der seiner Schulklasse im Unterricht vorschlägt, sie und ihre Familien sollten doch einfach auf regionale Bio-Lebensmittel umsteigen. Auf die Rückfrage eines Schülers, wo Familien in Hartz IV denn solche Lebensmittel finden, die sie sich auch leisten könnten, bleibt er aber stumm.
Müssten wir nicht zuerst für soziale Gerechtigkeit sorgen, bevor wir fordern, dass alle nachhaltiger konsumieren?
Susann stellt dieser Frage Erkenntnisse aus der Wissenschaft entgegen, die erstmal aufhorchen lassen: "Ehrlich gesagt, weniger Geld zu haben hilft dem Klima. Nicht, dass ich jetzt möchte, dass mehr Leute weniger Geld haben. Aber nichts zu kaufen hilft dem Klimaschutz sehr viel mehr als das nachhaltigere Produkt zu kaufen."
Die Forschungsergebnisse sind an dieser Stelle eindeutig: "Mehr Konsum heißt einfach: Schlechter fürs Klima!" stellt Prof. Dr. Susann Fiedler fest. Für den Klimaschutz erscheint das paradox: Menschen müssen sich Klimaschutz leisten können – aber sobald sie das können, verschlechtert sich ihre Klimabilanz.
"Das wäre mir jetzt lieber gewesen, wenn das nicht so wäre, muss ich ehrlich sagen", gibt Helene Bockhorst zu bedenken. Aber eine der beiden folgenden Thesen deutet einen Ausweg aus diesem Dilemma an: 'Wer zufrieden ist, kauft weniger!' Ob das stimmt, hörst du in der aktuellen Podcast-Folge.
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Mit der aktuellen Folge endet die erste Staffel der "Steilen Thesen". Welche sozialen Klischees sollen Helene und Susann im neuen Jahr mit Wissenschaft und Witz zerlegen? Schreib uns deine Vorschläge gerne per E-Mail an steilethesen@mein-grundeinkommen.de.
Was denkst du? Wie hängen Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit zusammen? Hätte ein Bedingungsloses Grundeinkommen für alle einen Effekt auf den Klimawandel? Schreib es uns in die Kommentare!
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