Beim digitalen Kongress der Gesellschaft diskutieren 14 Expert*innen über soziale Gerechtigkeit, Vermögensverteilung, Klima und vieles mehr. Hier stellen wir dir alle Gäst*innen und ihre Perspektiven auf eine Zukunft mit Grundeinkommen vor.
Steuerbord oder Backbord? In den stürmischen Gewässern unserer Zeit, in denen Ungleichheit und Spaltung in der Gesellschaft viel Bekanntes durcheinanderwirbeln, suchen wir nach Wegen, alles wieder ins Lot zu bringen.
Kann das Bedingungslose Grundeinkommen dabei wie ein Kompass wirken, der uns viele neue Richtungen aufzeigt? Und welchen Kurs steuern wir dann letztlich an? Eines ist jedenfalls klar – diese Reise unternehmen wir nicht allein!
Beim digitalen Kongress der Gesellschaft holen wir euch an Bord. Gemeinsam mit dir und namhaften Expert*innen sticht unser Schiff in See (ok, den Main) und setzt den Anker für eine bedeutende Debatte – und zwar im Gespräch mit den folgenden tollen Menschen.
Für Mariana ist die Wirtschaft nicht nur dazu da, Reichtum zu „verwalten“, sondern ihn aktiv zu gestalten – damit alle profitieren und nicht nur ein kleiner elitärer Kreis. Ein Steuerausgleich, der für eine gerechtere Gesellschaft sorgt, sollte da ganz in ihrem Sinne sein. Oder? Am Samstag finden wir es gemeinsam heraus.
Transformationsforscherin. Es gibt wohl wenige Berufsbezeichnungen, die so viele Assoziationen wecken – und bei den meisten gleichzeitig vor allem Fragezeichen hinterlassen.
Prof. Dr. Maja Göpel ist so eine Transformationsforscherin: "Ich werde zu den Vorträgen immer als 'die mit dem großen Bild' (also dem Bild vom großen Ganzen, Anmerkung der Redaktion) eingeladen", erzählte sie einmal Deutschlandfunk Nova.
Maja arbeitet seit 25 Jahren an der Schnittstelle von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft und will von dort aus die Dinge zum Besseren wenden. Mit Blick auf die Folgen des Klimawandels und die Grenzen des Wachstums macht sie dabei eines sehr deutlich: Weitermachen wie bisher ist keine Option.
Ist das Bedingungslose Grundeinkommen eine realistische Utopie? Ein dritter Weg zwischen (Neo-)Liberalismus und Sozialismus? Diese Fragen stellte sich Stefan Bach kürzlich in der Frankfurter Rundschau. Tolle Fragen, wie wir finden – und deshalb möchten wir diese auch unbedingt beim Kongress der Gesellschaft mit ihm diskutieren.
Wenn es um fundierte wirtschaftswissenschaftliche Expertise geht, ist Stefan Bach ein Name, der in Fachkreisen hoch im Kurs steht. Als leitender Mitarbeiter am renommierten DIW setzt er sich besonders mit Fragen des Steuersystems, der Vermögensverteilung und der sozialen Gerechtigkeit auseinander.
Menschen wie Stefan sind ein sehr hohes Gut für eine visionäre Gesellschaft, wie wir sie uns bei Mein Grundeinkommen vorstellen. Solche nämlich, die mit Daten und Fakten untermauern können, wie diese Vision Wirklichkeit werden kann. Und als Leiter der Mikrosimulationsstudie des Deutsche Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zum Grundeinkommen ist er bestens geeignet, um uns wissenschaftlich zu erläutern, was rechnerisch machbar ist.
Resilienz und Mut: Zwei Worte, die Daniela Brodesser auf den Punkt treffen. Die Österreicherin ist Bürokauffrau und Mutter von vier Kindern – und seit 2017 auch Aktivistin. Denn mit der Geburt ihres vierten Kindes, das schwer krank zur Welt kam, musste Daniela Brodesser den Broterwerb aufgeben. Sie kümmerte sich um ihr krankes Kind, während ihr Mann derweil versuchte, die finanzielle Last allein zu schultern – bis er selbst krank wurde. Die Familie wurde arm.
Armut, betont Daniela, ist dabei weit mehr als eine finanzielle Notlage. Es gehe auch um den Verlust der gesellschaftlichen Teilhabe. In ihrem Buch "Armut" teilt sie nicht nur ihre eigene Geschichte, sondern wirft auch ein Licht auf die drängenden sozialen Herausforderungen unserer Zeit. Und gerade jetzt, da in Deutschland jedes fünfte Kind von Armut bedroht ist, sind ihre Einblicke und ihr Aktivismus von unschätzbarem Wert für unsere Gesellschaft.
Nur wenige Monate später lud ihn Jens Spahn, damals Bundesgesundheitsminister, zur Bundespressekonferenz ein. Seitdem wollen Politik und Medien immer wieder von Ricardo wissen: Ist die Pflege noch zu retten?
Verändert hat sich in Ricardos Beruf in den letzten Jahren nichts. Oder "nur Nuancen" wie die Anhebung des Mindestlohns in der Pflege, wie er selbst sagt. Aber Ricardo wird nicht müde, mit klaren Worten für mehr soziale Gerechtigkeit einzutreten. Deswegen ist er am Samstag sehr gerne mit an Bord beim "Kongress der Gesellschaft" – obwohl er dem Bedingungslosen Grundeinkommen ziemlich skeptisch gegenübersteht.
Ricardo Lange glaubt daran, dass echte soziale Veränderung möglich ist – selbst wenn sich die Politik wegduckt. Es müssten nur genügend Menschen gemeinsam Druck ausüben. Wie er sich das vorstellt, verrät Ricardo Lange uns bei einem Spaziergang durch seinen Wohnort am Rand von Berlin.
Eine kraftvolle Stimme gegen Rassismus und für mehr Gerechtigkeit. Die Journalistin und Autorin Alice Hasters ist für ihre mutige Auseinandersetzung mit den Themen Rassismus und Diskriminierung bekannt. In ihrer Arbeit geht sie den tief verwurzelten rassistischen Strukturen in Deutschland genauso auf den Grund wie wirtschaftlichen Ungerechtigkeiten.
Kann man sich den "Kongress der Gesellschaft" ohne die Perspektive einer Wirtschaftsjournalistin vorstellen? Wir nicht! Deswegen haben wir Mareice Kaiser eingeladen. Das medium magazin hat die freie Autorin zu einer der zehn besten Wirtschaftsjournalist*innen des vergangenen Jahres gekürt – und bescheinigt ihr, dass sie "als Arbeiterkind wichtige Perspektiven in den Diskurs einbringt, die dort sonst schmerzlich vermisst werden."
Mareices aktuelles Buch fragt nach dem "Wie viel" und fordert uns auf, offener und schonungsloser miteinander ins Gespräch zu kommen darüber, was wir mit Geld machen, und was Geld mit uns macht. Gesagt, getan! Am Samstag diskutiert Mareice Kaiser mit uns über Geld, Gerechtigkeit und Grundeinkommen.
Warum Mareice Kaiser überzeugt ist, dass wir Ungerechtigkeit nur überwinden können, wenn wir endlich offen und schonungslos über Geld sprechen, haben wir sie direkt gefragt. Ihre unbequeme Antwort liest du in unserem Kurzporträt.
Manch eine*r kennt sie vielleicht: Marcel Fratzschers Kolumne "Fratzschers Verteilungsfragen" in der Wochenzeitung Die Zeit. Darin ordnet er für seine Leser*innen zweimal im Monat aktuelle Themenschwerpunkte rund um das Thema Ungleichheit ein – und zeigt nicht selten mutige Wege auf, diese Ungleichheit zu korrigieren.
Ob in hitzigen Debatten, bei inspirierenden Vorträgen oder in ihrem neuen Buch, Helena hat die seltene Gabe, komplexe Themen greifbar zu machen und Menschen zusammenzubringen. Sie hat diesen scharfen Blick dafür, welche Veränderungen notwendig sind, um unsere Gesellschaft zu transformieren. Welche das sind, wird sie uns auf der Bühne beim Kongress der Gesellschaft verraten.
Wenn die Zukunft einen Namen trägt, könnte es gut sein, dass er Aya Jaff lautet. Oder "Mrs. Code", wie der junge Superstar der deutschen Tech-Welt auch genannt wird. Diese wiederum hat die talentierte Unternehmerin, Programmiererin und Buchautorin mit ihrem visionären Geist bereits ordentlich aufgewirbelt.
Aya zeigt uns Möglichkeiten auf, wie moderne Technologien dazu beitragen können, Barrieren abzubauen und einen gerechteren Zugang zu Ressourcen zu schaffen. Ihr Buch "Moneymakers" bietet einen tiefen Einblick in die Dynamik moderner Finanzmärkte. Ayas Schwerpunkte liegen dabei auf der Demokratisierung des Zugangs zu Finanzen und Technologie – insbesondere für junge und marginalisierte Gruppen.
Die ehemalige "Germany's Next Topmodel"-Teilnehmerin hat sich weit über den Laufsteg hinaus einen Namen gemacht: Statt sich im Blitzlichtgewitter der Modewelt zu sonnen, nutzt Marie Nasemann ihre Plattform lieber, um das Scheinwerferlicht auf drängende gesellschaftliche Themen zu werfen.
Marie hat es geschafft, das Bewusstsein für nachhaltige Mode und faire Arbeitsbedingungen in der Fashion-Industrie zu schärfen. Auf ihrem Instagram-Kanal inspiriert sie ihre Follower*innen, die Industrie und die Ungleichheit, die sie schafft – aber auch deren eigene Rolle in dieser Kette – kritisch zu hinterfragen.
Leider haben wir soeben erfahren, dass Raul aufgrund einer Krankheit am Samstag nicht mehr am "Kongress der Gesellschaft" teilnehmen kann. Wir sind darüber sehr traurig und hoffen, bald das Gespräch mit Raul nachholen zu können. Denn er würde eine essenzielle Perspektive in die Debatte über soziale Gerechtigkeit und finanzielle Gleichstellung einbringen. Wir wünschen Raul eine schnelle Genesung und freuen uns auf den Austausch, wenn es ihm wieder gut geht!
Endlich ist es soweit: Wir holen dich und ganz Deutschland mit ins Boot! Beim "Kongress der Gesellschaft" am 23. September auf dem Main in Frankfurt – und als Livestream im Netz. Bist du an Bord?
Das rhetorische Ruder werden auf dem Boot unsere Moderator*innen Stephan Anpalagan und Nadine Hadad in die Hand nehmen.
Aktivist und Autor Stephan Anpalagan besitzt das Talent, wirtschaftliche und soziale Fragestellungen in einen kulturellen Kontext zu setzen: Regelmäßig zeigt er seinem Publikum, wie sich Ungleichheit auf junge und Menschen mit Migrationshintergrund auswirkt.
Mit seinem scharfen Blick auf die Mechanismen von Extremismus und die Grundfesten der Demokratie hinterfragt er unter anderem, wie wirtschaftliche Ungleichheit als Nährboden für radikale Tendenzen dient. Er ist Moderator unserer Panel-Diskussion.
Nadine Hadad ist Moderatorin und Journalistin – und das schon richtig lange! Ihr journalistischer Weg begann nämlich als Kinderreporterin für den KIKA. Seither hat sie sich intensiv mit den Schnittstellen von Gender, Race und Wohlstand auseinandergesetzt. Nadine wird uns als Moderatorin durch den Kongress der Gesellschaft führen.
So viele unterschiedliche, tolle Perspektiven! Auf wen freust du dich am meisten beim Kongress der Gesellschaft? Und welches Thema muss für dich unbedingt mit aufs Boot? Welche Frage muss dringend geklärt werden? Schreib es uns in die Kommentare!
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