Merkt euch dieses sympathische Gesicht: Das ist unser neuer Praktikant Jannes. Er wird ab jetzt zweimal die Woche das Öffentlichkeitsarbeits-Team unterstützen und im Sommer dann noch tiefer eintauchen. Gerade 22 Jahre jung und wissbegierig, hat er Lust hinter die Kulissen von Mein Grundeinkommen zu blicken und euch davon zu berichten. Schreibt gerne in die Kommentarspalte, wenn ihr Fragen an ihn habt oder Aspekte, die euch besonders interessieren. Vielleicht greift er diese dann ja in seinem nächsten Blogpost-Update auf.
Übrigens: Für alle, die auch an einem Praktikum bei Mein Grundeinkommen interessiert sind, haben wir gute Neuigkeiten. Wir planen noch für dieses Jahr ein bedingungsloses Praktikum. Sobald der Termin steht, werden wir die Ausschreibung für euch im Blog veröffentlichen.
Nun aber zurück zu Jannes ersten Tag bei uns. Lest hier seine Eindrücke und erfahrt, wer bei Mein Grundeinkommen den Kaffee macht :-).
Liebe Alle,
ich verfolge die tolle Arbeit von Mein Grundeinkommen schon seit längerem und irgendwann habe ich mir die Frage gestellt, ob es möglich ist, das Projekt auch vor Ort zu unterstützen. Natürlich ist Mein Grundeinkommen auf eine große Lobby von fleißigen Unterstützer*innen angewiesen, auf deren Spenden, Energie und Engagement, dieser gesellschaftlichen Idee Raum für Auseinandersetzung zu geben.
Was ich mich dennoch gefragt habe: Kann ich darüber hinaus etwas tun? Etwas, zumindest gefühlt, noch mehr Praktisches? Es lag für mich also auf der Hand, mich einfach mal beim Team zu melden. Könntet Ihr gerade zufällig Unterstützung gebrauchen und wenn ja: Wie, wo, was? Geht da vielleicht etwas?
Und: Es ging etwas!
Ich kam zum ersten Teammeeting der Öffentlichkeitsarbeit und war natürlich ziemlich gespannt, wer und was da jetzt wohl auf mich zukommt. Wird das jetzt hier so wie bei den Praktika der allermeisten meiner Kommiliton*innen, die mir von acht Stunden gähnender Langeweile am Schreibtisch berichtet haben, in welchen sie als „Mensch für alles“ vorwiegend die Rolle einer billigen Arbeitskraft ausgefüllt haben? Muss ich Kaffee machen?!..
Nun, Kaffee musste ich schon mal nicht machen. Dafür wurde mir gleich einer angeboten. Das ist ja schon mal super. Und die Menschen hier sehen ja auch so nett aus und so… nun… so jung!
Dann ging es endlich los. Beziehungsweise: „jetzt machen wir erstmal einen Check-In“. Äh, was? Wo soll ich einchecken? Ach so, bevor das eigentliche Meeting anfängt, berichten alle zunächst von ihrem persönlichen Befinden, wie toll, stressig oder frustrierend gerade alles ist, wie gut oder schlecht dies läuft, wie ausgeschlafen und konzentrationsfähig ich gerade bin. Das ist ja anders, das ist ja super, dachte ich.
Was mir das Nicht-Kaffee-Holen-Müssen und das Einchecken schon irgendwie prophezeite, wurde jetzt zu einem immer klareren Bild: Die Hierarchien sind hier wirklich so flach gehalten wie nur möglich, quasi nicht existent. Alle sprechen gleichberechtigt miteinander, nicht gegeneinander oder übereinander. Das fand ich so als Politikwissenschaftsstudent schon mal sehr erfrischend.
Cool hier soweit! Nur was ist eigentlich mit mir? Wie kann ich euch helfen? Habt ihr irgendwelche Kaffee-Hol-Jobs für mich? Nimmt mich irgendwer bei der Hand und zeigt mir wo es lang geht?
Auch dieses Fragespiel in meinem Kopf wurde erstmal umgedreht, indem ich die folgende Gegenfrage gestellt bekommen habe: „Worauf hast du den Lust?“. Ach so läuft das hier! Na, dann erstmal einen Blogpost! Und bei der nächsten Verlosung helfe ich natürlich auch gerne!
Bisher fühle ich mich wohl hier und ich habe ein Wir-Gefühl. Hier wird füreinander gearbeitet und nicht für sich selbst. Auch haben mir Meera, Maheba, Rebecca und Christian jede Frage mit Geduld beantwortet und vertraut mir: Ich hatte wirklich viele Fragen und werde auch weiterhin viele stellen. Und gerade hat mir Helena vom Projekt Sanktionsfrei, mit deren Mitarbeiter*innen wir uns die Büroräume teilen, auch noch einen Kaffee hingestellt. Na, wenn das nicht gut losgeht!
Danke für den tollen Empfang, welch ein Privileg. Da bekomme ich einfach Lust auf mehr. Ich muss hier nicht arbeiten und etwas schaffen, ich möchte!
Jannes