Mit unserer Aktion „Mein Grundeinkommen. Meine Stimme.“ konnten wir den großen Parteien mit eurer Hilfe deutlich machen, dass sie sich mehr mit dem Grundeinkommen beschäftigen müssen. In unserem Rückblick stellen wir euch vor, was wir dabei über eure politischen Vorstellungen zum Grundeinkommen gelernt haben.
Am Ende standen rund 35.000 Briefe, in denen ihr euch mit einer eindeutigen Botschaft an die Parteien gewandt habt: Wir wollen von euch ein stärkeres Bekenntnis zur politischen Kraft des Grundeinkommens! Aber was genau erhofft ihr euch von der Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens?
Mit unserem Test konntet ihr genau das auf spielerische Art herausfinden. In Form von 13 Argumenten wurden euch dabei verschiedene Gründe für die Einführung eines Grundeinkommens vorgestellt. Ob ihr diese überzeugend fandet, durftet ihr selbst entscheiden. Aus den Ergebnissen lassen sich fünf spannende Erkenntnisse ablesen, die wir euch jetzt vorstellen wollen:
1. Hohe Zustimmungsraten sprechen für die Vielfalt des Grundeinkommens
Durchschnittlich habt ihr die Argumente mit 80% als überzeugend eingestuft. Das zeigt uns, dass ihr die meisten unserer Argumente teilt und vermutet, dass die Einführung eines Grundeinkommens sich positiv auf unterschiedlichste Lebensbereiche auswirken würde. Auch wir glauben: Die Stärke des Grundeinkommens liegt in seiner Vielfalt. Es ist gerade deshalb so vielversprechend, weil es ein Hebel für verschiedenste Herausforderungen unserer Zeit sein könnte.
2. Ihr denkt an euch selbst, aber auch ans große Ganze
Ihr seid fast einstimmig sicher, dass ein Grundeinkommen das Familienleben (93,93%), aber auch die Verhandlungsposition von Arbeitnehmer*innen (91,26%) stärken würde. Das legt nahe, dass ihr vor allem die Argumente überzeugend findet, bei denen das Grundeinkommen eine konkrete Auswirkung auf eure eigene Lebensrealität hätte. Dafür sprechen auch die dritt- und viert-überzeugendsten Argumente, dass ein Grundeinkommen vielfältigere Lebensmodelle (87,41%) und Anerkennung von Fürsorgearbeit (84,15%) fördern würde. Nur knapp dahinter folgt mit der Innovationsförderung (83,26%) allerdings schon ein Argument, das sich eher gesamtgesellschaftlich auswirken würde.
3. Nicht alle Argumente überzeugen euch
Skeptisch seid ihr, was den Effekt des Grundeinkommens auf die Prävention von Extremismus angeht. Die Vermutung, dass sich in einer Gesellschaft ohne Abstiegs- und Existenzängste auch weniger Menschen radikalen Gruppen zuwenden, stellen 39,6% von euch in Frage. Und auch die Idee, dass eine Grundeinkommen die Wachstumslogik unseres Wirtschaftssystems aufbrechen oder zumindest bremsen könnte, überzeugt 30% von euch nicht.
4. Das Bedingungslose Grundeinkommen wäre etwas für alle Parteien
In unserem Test haben wir die Argumente bestimmten Parteien zugeordnet. Die Grünen könnte überzeugen, dass ein Grundeinkommen eventuell zu einem nachhaltigeren Lebensstil führt. Für die FDP wäre wahrscheinlich die innovationsfördernde Kraft vielversprechender. Interessanterweise scheint das Bedingungslose Grundeinkommen auch für euch eine Idee zu sein, die jenseits von Parteilinien anzusiedeln ist. Denn die verschiedenen Argumente, die euch am meisten überzeugen als auch die etwas weniger überzeugenden sind nicht nur einer einzigen politischen Denkrichtung oder Partei zuzuordnen. Damit unterstützt ihr unseren Eindruck, dass das Grundeinkommen inhaltliche Anknüpfungspunkte für jede Partei bietet und sich nahtlos in ihre zukünftigen Wahlprogramme einfügen könnte.
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5. Ihr teilt gerne eure Begeisterung
Anschließend an unseren Test konntet ihr euer Lieblingsargument mit euren Freund*innen und eurer Familie teilen. Da erstaunt es uns wenig, dass ihr bisher vor allem “Grundeinkommen, um Familien zu stärken” gerne teilt (Platz 2) - dicht gefolgt von der “Umverteilung von Wohlstand” (Platz 3). Am häufigsten verschickt ihr aber “Grundeinkommen für vielfältigere Lebensmodelle” (Platz 1). Und das ist wahrscheinlich nicht das schlechteste Argument, um andere Menschen dazu zu bewegen, politisch fürs Grundeinkommen aktiv zu werden. Schließlich stellt sich jede*r gerne vor, wie anders man das eigene Leben gestalten könnte, wenn für das Nötigste gesorgt wäre.
Auch wenn der interaktive Teil von „Mein Grundeinkommen. Meine Stimme.“ jetzt beendet ist, geht unsere Aktion weiter. Dass das Bedingungslose Grundeinkommen, die politische Kraft, die in ihm schlummert, zukünftig im großen Stil entfalten kann, bleibt weiterhin unser wichtigstes Anliegen. Deshalb sorgen wir auch nach der Bundestagswahl dafür, dass das Thema endlich den Raum im politischen Diskurs bekommt, den ihr fordert. In den nächsten Wochen bekommen die großen Parteien Besuch von uns und wir übergeben eure leidenschaftlichen Appelle persönlich.
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