Grundeinkommen aus CO₂-Steuern? Das sind eure Reaktionen

Wer heute die CO₂-Steuer bezahlt, könnte sie zukünftig vollständig als Grundeinkommen zurückbekommen – und sogar noch mehr! Diese Tatsache ist aber noch nicht bei allen angekommen. Das haben einige unserer Magazinkommentare zum Thema "Klimagerechtigkeit" gezeigt.

Aber eins nach dem anderen. Bevor wir auf Kritik (und potenzielle Missverständnisse) eingehen, möchten wir gern erst einmal die vielen positiven Reaktionen erwähnen, die ihr ebenfalls geteilt habt. Denn bereits bei Veröffentlichung unserer Finanzierungsstudie im August letzten Jahres war die CO₂-Steuer euer zweitbeliebtester Finanzierungsweg!

Diese Vorliebe findet sich auch in euren Kommentaren und den Ergebnissen unserer Umfrage wieder. Neben der Zustimmung gab es aber eben durchaus auch kritische Stimmen.

Der Kern der Kritik fiel dabei sehr unterschiedlich aus: Manche von euch finden, dass wir Grundeinkommen und Klimakrise getrennt voneinander betrachten müssten. Andere können vor allem mit der Politik der aktuellen Regierung nichts anfangen.

Viele haben außerdem Abstiegsängste – und deshalb die nachvollziehbare Sorge vor noch mehr Steuern. Für andere hat aber auch Umweltschutz einfach keine hohe Priorität. Und ganz wenige von euch haben anscheinend schon länger jegliches Vertrauen in die Wissenschaft verloren.

Durch die vielen verschiedenen Wege, wie wir das Grundeinkommen finanzieren könnten, gibt es eben auch viele verschiedene Gründe, die unterschiedlichen Finanzierungswege zu kritisieren. Nur: So kommen wir leider nicht voran. Deshalb haben sich unsere Kolleginnen Doro und Mimi ein paar der kritischen Kommentare einmal vorgeknöpft. Und darum ging's:

Wir konzentrieren uns aufs Grundeinkommen

Haben wir uns mit dem Finanzierungsweg über die CO₂-Steuer verzettelt, sind wir ideologisch geworden oder glauben wir inzwischen gar an Märchen? Fehlanzeige: Denn wer ein Grundeinkommen für alle will, muss auch eine mathematisch funktionierende Berechnung zur Finanzierung vorlegen, damit es Realität werden kann.

Genau das haben wir getan. Deshalb sind wir mit der Finanzierungsstudie der Umsetzung des Grundeinkommens einen riesigen Schritt näher gekommen. Denn nun wissen wir: Es geht. Die Frage ist nur, welchen Weg dorthin wir einschlagen wollen.

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Wir haben uns deshalb auch entschieden, selbst keinen Weg vorzugeben, sondern euch abstimmen zu lassen. Ihr sollt euren eigenen Finanzierungsweg finden können. Deshalb geben wir euch die Möglichkeit, auf Grundlage der Daten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) euer ganz eigenes Finanzierungsmodell für ein Bedingungsloses Grundeinkommen zu erstellen.

Grundeinkommen für alle? Das geht!

Mit unserem Rechner kannst du selbst der Staat sein, der das Grundeinkommen einführt. Probiere es einfach mal aus!

Alles schön und gut, aber bedeuten mehr Steuern nicht immer auch weniger Geld im Portemonnaie? Eine ganz wesentliche Erkenntnis aus unserer Finanzierungsstudie ist, dass eine überwiegende Mehrheit durch ein Grundeinkommen mehr Geld hätte als heute. Würden wir das Grundeinkommen für alle über eine CO₂-Steuer finanzieren, wären das immerhin 77 Prozent aller Menschen in Deutschland.

Anders gesagt: Alle kleinen und mittleren Einkommen in Deutschland hätten mit dem Grundeinkommen mehr zur Verfügung als heute.

Mehr Gerechtigkeit. Weniger Bürokratie.

In den Kommentaren tauchte auch hier und da die Sorge auf, dass die Finanzierung über eine CO₂-Steuer zu mehr Bürokratie führen könnte. Tatsächlich ist sogar das Gegenteil der Fall: Das Grundeinkommen ist wahrscheinlich der effizienteste Weg, Geld so zu verteilen, dass es Menschen, die es brauchen, automatisch und unbürokratisch erhalten.

Und: Mit einer CO₂-Steuer wäre dieser Weg nicht nur effizienter, sondern auch selbstbestimmter. Denn wie hoch das Grundeinkommen am Ende des Monats ausfällt, würde sich dann zu großen Teilen am eigenen Konsum bemessen.

Wer sich entscheidet, umweltfreundlich und nachhaltig einzukaufen, würde mehr Grundeinkommen erhalten. Wer sich lieber weiterhin "Umweltsünden" leisten möchte, wie es ein Kommentar nannte, kann dies auch tun – verringert damit aber die Höhe des ausgezahlten Grundeinkommens. Das ist gerecht, denn die Kosten für die daraus entstehenden Umweltfolgen zahlen wir ja alle.

Wer bremst das Grundeinkommen aus?

Eine ganz große Frage zum Schluss: Wer bremst denn jetzt eigentlich das Grundeinkommen überhaupt noch aus? "Mit dieser Frage beschäftigen wir uns jeden Tag", antwortet Mimi im Video.

Bei den vielen, vielen Vorteilen ist es für uns auch nicht ganz verständlich, weshalb manch ein*e Politiker*in – ja, die ein oder andere Partei – so vehement dagegen argumentieren. Schließlich wäre eine Gesellschaft mit Grundeinkommen eine mit mehr Wohlstand, mehr Sicherheit und mehr Freiheit.

Wenn du wissen willst, wer da eigentlich trotzdem bremst, sieh dir am besten gleich unser Video an – und erlebe Doros und Mimis Reaktionen auf den einen oder anderen Kommentar live und in Farbe!

Und was denkst du? Ist das Klima-Grundeinkommen eher Top oder Flop? Schreib es uns in die Kommentare!