Alles neu macht der Juni! In der brandneuen Folge unseres Podcasts zum Thema Grundsicherung lassen wir dieses Mal betroffene Menschen selbst zu Wort kommen und teilen ihre Erfahrungen mit dem neuen Bürgergeld. Gemeinsam erkunden wir die Herausforderungen einer echten Grundsicherung.
Es ist ja nicht so, als hätten unsere beiden Podcasterinnen nicht stets reichlich Schlaues zu den "Steilen Thesen" zu sagen, die wir ihnen im Podcast ohne Vorwarnung unter die Nase legen. Im Gegenteil! Wir freuen uns deshalb auf jede neue Folge mit der Verhaltensforscherin Prof. Dr. Susann Fiedler und der Komikerin Helene Bockhorst.
Bei bestimmten Themen finden wir es aber richtig und wichtig, betroffene Menschen selbst zu Wort kommen zu lassen. Und so wird dir beim Hören der neuesten Episode unseres Podcasts schnell auffallen, dass etwas anders ist: An mehreren Stellen spielen wir dieses Mal eindrückliche und bewegende Sprachnachrichten ein, die uns aus unserer Crowd erreicht haben.
In ihren Nachrichten schildern uns diese Menschen ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit dem Bürgergeld. Gemeinsam setzen sie sich mit den aktuellen Herausforderungen der Grundsicherung auseinander und gehen der Frage nach, ob diese den Namen überhaupt verdient.
Unsere erste These ist dieses Mal gleich so steil, man möchte eigentlich direkt an ihr abrutschen: '502 Euro Regelsatz im Monat für Alleinstehende und Alleinerziehende sichern ab und motivieren zur Jobsuche!'
"Ich habe letztens von einem Kollegen gehört, dass man nicht so viel essen sollte, damit man immer leicht hungrig bleibt, weil man dann am produktivsten ist," erinnert sich Susann beim Lesen der These. "Wenn das das Ziel ist, dann sind wir nah dran – ich glaube, mit 502 Euro kann man immer ein bisschen Hunger haben.”
Apropos Essen: Gesunde Bio-Ernährung ist natürlich schwer möglich mit so wenig Geld – man müsse immer das Günstigste vom Günstigen kaufen, erfahren wir von einer der Stimmen aus unserer Crowd. Bei Kleidung sei es dasselbe.
Ein besonders starkes Symbol für das gesellschaftliche Dilemma, das sich mit dem Versuch einer Grundsicherung durch das Bürgergeld ergibt, ist die Zuweisung von lediglich 1,81 Euro pro Monat für Bildung.
Susann bemerkt: "Wir sehen, dass einer der größten Effekte auf einen positiven Einstieg in den Arbeitsmarkt Bildung ist." Wie paradox erscheint es da, diesen wichtigen Aspekt kaum zu fördern.
Der derzeitige Zustand lässt also wenig Raum für die persönliche Entwicklung und begünstigt somit auch nur bedingt die Suche nach einem wirklich geeigneten Job. So viel zum Thema Motivation. Das bringt uns auch schon zur zweiten These.
'Zuckerbrot und Peitsche: Wer in Deutschland in eine Notsituation gerät, bekommt Hilfe. Aber es muss auch wehtun, damit sich niemand darauf ausruht!'
Ein Konzept, weiß Helene, das als Motivationsmethode selbst im Tiertraining längst als überholt gilt. Statt motiviert zu sein, verlieren viele Menschen das Vertrauen in das System und sehen sich in einen andauernden Kampf mit dem Jobcenter verwickelt. Ohne Vertrauen aber kann man Menschen nicht helfen, selbst wenn man wirklich will.
Die Idee, dass sich jemand ernsthaft auf solch unbefriedigenden Konditionen ausruhen könnte, mutet dabei besonders absurd an; als würden wir befürchten, jemand könnte es sich auf einem Nagelbrett zu bequem machen.
Die dritte und letzte These führt uns zu einer großen Frage: Sind wir in Deutschland wirklich so gut abgesichert, wie viele denken? Oder ist es doch Zeit, neue Wege zu gehen und alternative Modelle zu erproben? Wäre das Bedingungslose Grundeinkommen ein richtiges Bürgergeld für alle?
Nie mehr verpassen, wenn es etwas Neues zum Bedingungslosen Grundeinkommen gibt!
Hast du Lust bekommen, der Sache auf den Grund zu gehen? Dann hör dir jetzt die neueste Folge von "Steile Thesen" an. Im Podcast steigen Helene und Susann tief in die Materie ein und lauschen den Stimmen von Menschen, die dazu wirklich etwas zu sagen haben.
Wie kriege ich noch mehr steile Thesen?
Die aktuelle sowie alle vorherigen Folgen unseres Podcasts "Steile Thesen" findest du bei Apple Podcasts, Spotify und Deezer. Du kannst dir die Episoden aber auch als Video-Podcast bei YouTube ansehen.
Die nächste Folge erscheint am 6. Juli und Susann und Helene werden darin diskutieren, was es bräuchte, damit wir uns in Krisenzeiten solidarischer verhalten und wieder zusammenrücken.
Was denkst du? Sollten wir zufrieden sein, weil es in Deutschland zumindest eine Art von Mindestsicherung gibt? Oder ist zu wenig einfach zu wenig und wir sollten uns trauen, mehr zu wollen? Schreib es uns in die Kommentare!
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