„Es fühlte sich an, als sei eine Tür aufgegangen. Dahinter befanden sich viele Möglichkeiten, die ich bisher immer wieder in den Hintergrund gestellt oder an die ich noch gar nicht gedacht hatte.“
Mit diesen Worten meldete sich Astrid bei uns, nachdem sie Ende 2015 gemeinsam mit ihrer Freundin Ingrid das Tandem-Grundeinkommen gewonnen hatte.
Die 53-jährige alleinerziehende Mutter aus Bad Oldesloe, die in einem frauenpolitischen Projekt arbeitet und freiberuflich als Lehrerin der Alexander-Technik tätig ist, hegte schon lange den Wunsch, sich als Trauerrednerin zu engagieren. Mit der neuen Absicherung im Rücken stand diesem Herzensprojekt nichts mehr im Weg. Bereits kurz nach ihrem Gewinn begann sie die Ausbildung, drei Monate später hielt sie ihre erste Trauerrede.
Astrid bei einer ihrer Trauerreden
Wie Astrid erzählt, war diese Rede auf besondere Weise mit ihrem Grundeinkommen verbunden: „Die Anfrage verdanke ich meiner Präsenz bei Mein Grundeinkommen. Eine entfernte Bekannte ist ebenfalls Crowdhörnchen und hatte so von meinen Plänen, als Trauerrednerin arbeiten zu wollen, erfahren. Sie hat mir ihr Vertrauen geschenkt, für einen Verstorbenen in ihrer Familie die richtigen Worte zu finden.“ Für Astrid schloss sich so ein Kreis auf berührende Weise.
Macht ein bedingungsloses Grundeinkommen faul? Astrid bestimmt nicht. Sie hat die Möglichkeit genutzt, sich weiterzubilden und der Gesellschaft als Trauerrednerin und erfüllter Mensch etwas zurückzugeben. Inzwischen hat sie bereits mehrere Reden gehalten. „Zudem spende ich einen Teil des Geldes wieder für das Projekt – damit dessen Idee fortgeführt werden kann”, berichtet sie.